Christine E. Hoffmann wurde in Thüringen geboren, wuchs in Hessen auf, zog der Liebe wegen ins Badische, folgte ihrem Mann nach Bayern sowie Portugal und lebt nun in Niedersachsen. Immer noch mit demselben Mann.
Sie ist ausgebildete Verwaltungsfachangestellte, arbeitete viele Jahre als Sekretärin und Sachbearbeiterin in der freien Wirtschaft.
12 Jahre führte sie einen großen Verein im Gesundheitsbereich, war 10 Jahre gewähltes Mitglied im Landes-/Bundesverband, zuletzt im Präsidium der größten deutschen Gesundheitsorganisation im Non-Profitbereich. Außerdem war sie Ortsratsmitglied.
Foto: Fotostudio Diersche, Wunstorf
Parallel dazu ehrenamtliche Richterin zuerst am Amtsgericht, später am Landgericht Hannover. Mehr als 28 Jahren war sie Bürgervertreterin im Finanz- und Wirtschaftsausschuss der Stadt Wunstorf. Ihr ehrenamtliches Engagement wurde von der Stadt Wunstorf und der Region Hannover gewürdigt.
Lesungen in ganz Deutschland von Mecklenburg-Vorpommern bis Baden-Württemberg u.a. in Büchereien, Reha-Kliniken, Verbänden und Vereinen.
Besondere Einladungen zu Lesungen/Interviews:
- Buchmesse Leipzig/Sachbuchforum
- Literatur-Transatlantik-Kreuzfahrt auf der „Allure of the Seas“ (bis 2016 größtes Kreuzfahrtschiff der Welt) von Barcelona-Fort Lauderdale/Florida
- verschiedene Fluss-Kreuzfahrten
- Klinikum Region Hannover, Psychiatrie Wunstorf
- Kur-Theater Bad Pyrmont
- mehrfach im NDR 1 Niedersachsen sowie regionale Rundfunksender
Meine Eindrücke über die Literatur-Transatlantik-Kreuzfahrt sind im Newsletter von „Welcome Aboard“, Das Magazin für Kreuzfahrtschiffe, Fähren & Meer, erschienen. Mit dabei waren u.a. der Historiker Prof. Dr. Guido Knopp, der Bestsellerautor Wladimir Kaminer sowie die ehemalige TV-Moderatorin Heidrun von Goessel.
Literaturkreuzfahrt auf dem größten Kreuzfahrtschiff der Welt
Das Kreuzfahrtschiff „Allure of the Seas“ wurde ihrem Namen (deutsche Übersetzung: „Entzückung der Meere“) mehr als gerecht: eine schwimmende Klein- /besser Traumstadt mit einem überwältigenden Angebot. Erstes Erstaunen löste das schnelle Einchecken (ca. 10 Minuten) bei einem Schiff dieser Größenordnung aus. An Bord befanden sich 5362 Passagiere aus 65 Nationen, davon 707 aus dem Deutsch sprachigem Raum sowie 2161 Besatzungsmitglieder aus aller Welt.
Zitat aus dem „Cruise Compass Tag 1: „Wenn Sie sich mit dem Schiff vertraut machen, werden Sie feststellen, dass es überall an Bord von unerwarteten Überraschungen nur so wimmelt.“ Das lässt sich ohne Einschränkung bestätigen.
Vielleicht gerade deswegen war das von Atlantik Reisen GmbH aus Wunstorf zusammengestellte attraktive Literatur-Programm ein ausgleichender „Ruhepol“. Es gab den insgesamt 10 Seetagen Struktur, ein verbindendes Zusammensein mit Gleichgesinnten. Start der Transatlanik-Überquerung (4.462 nautische Meilen) war die katalonische Metropole Barcelona, Ziel das in Florida liegende Fort Lauderdale – unterbrochen durch den Aufenthalt in Malaga. Am Morgen sowie am Nachmittag waren jeweils eine Stunde für Vorträge/Lesungen im „Brillance Conferenz Room“ auf Deck 3 reserviert. Neun Mitwirkende boten in 20 Veranstaltungen ein breite Palette von Themen an, die bei den 150 mitgereisten Kunden, sowie bei weiteren Deutsch sprechenden Reisenden sehr guten Zuspruch fand. Reizvoll war die Zusammenstellung der unterschiedlichsten Themen und Autoren.
Der Schweizer Sachbuch-Auto, Publizist, Theater- und Hörspiel-Redakteur Dr. Thomas Blubacher versetzte mit drei Biographien das Publikum in die zwanziger Jahre sowie in die Zeit des Zweiten Weltkriegs. Er erhellte wenig bekannte Zusammenhänge der Lebensgeschichten der Protagonisten. Humorvoll war seine „Gebrauchsanweisung“ für Bali.
Auch der Bestseller-Autor und Initiator der „Russen-Disko“, Wladimir Kaminer unterhielt glänzend mit seiner unnachahmlichen Beschreibung des deutschen Alltags. Verstärkt durch seine Mimik, Gestik und dem unverwechselbaren russischen Akzent.
Glücklicherweise kam nur für wenige Tage ein kräftiger Nordwestwind auf, den Captain Johnny Faevelen mit „motion in the ocean“ ankündigte. Diese lässige Bemerkung klingt angenehmer als: „Mit ziemlichem Seegang muss gerechnet werden.“
Als ehemalige „Kaumnochschläferin“ schilderte ich meine persönliche Bewältigung von Schlafproblemen verbunden mit praktischen Hinweisen. In einem weiteren Buch berichtete ich über meine langjährigen Erlebnisse und Erfahrungen als Reiseleiterin rund um den Globus, verbunden mit nützlichen Tipps, ergänzt durch amüsante Anekdoten.
Zwei Mitarbeiter der Fa. Hugendubel präsentierten die neuen E-Book-Reader von „Tolino“. Die Möglichkeit die Lesegeräte während des Aufenthaltes an Bord kostenlos auszuleihen und zu einem günstigen Sonderpreis zu erwerben wurde gerne angenommen. Außerdem unterbreiteten Sie ihre ganz persönlichen Buch-Empfehlungen.
Singend als „Dame ohne Unterleib“ stellte sich die frühere TV-Moderatorin Heidrun von Gössel vor. Die ehemalige Kreuzfahrt-Direktorin, der „MS Deutschland“ unterhielt unter dem Titel „Ein Tag ohne Lachen ist ein verlorenen Tag“. Gewohnt locker moderierte sie eine Talkrunde mit Gästen.
Der langjährige Leiter der ZDF-Redaktion Zeitgeschichte (TV-Serie „History“), Prof. Dr. Guido Knopp beeindruckte mit seinen Dokumentationen über „Die glücklichste Stunde der deutschen Geschichte“ (friedliche Revolution 1989, Wiedervereinigung 1990) die erneut alle Zuhörer/innen bewegte.
Als überaus kenntnisreicher Journalist und Publizist präsentierte er seine Sicht über „Putins Russland – Mythos und Wahrheit“ sowie „VATIKAN – Die Macht der Päpste“. Ein Höhepunkt war zweifellos sein letzter Auftritt während der Veranstaltungsreihe. Mit „Meine Geschichte“ las er erstmals Teile seiner ganz persönlichen Lebensgeschichte vor. Sie soll im Jahr 2018 anlässlich seines ganz besonderen Geburtstag erscheinen.
Unterbrochen wurde der Ablauf durch eine initiierte Tauschaktion von Buch- und Hörbüchern des auf Kreuzfahrten spezialisierten Reisebüros. Der Veranstalter Günter Klose „testete“ und erweiterte unterhaltsam das Wissen der Reiseteilnehmer/innen über Kreuzfahrten anhand 20 recht kurzweiliger Fragen. Ein unterhaltsames, anspruchsvolles Quiz zum Thema „Literatur“ mit Angela Klose beendete das breit gefächerte Angebot. Der besondere Service: Vor und nach den Lesungen/Vorträgen wurde die aktuelle Tagesschau eingespielt, für Sportinteressierte die neuesten Fußballergebnisse der verschiedenen Ligen verkündet.
Das alles erlebten die Literatur-Interessierten zusätzlich zu dem vom Schiff der Reederei Royal Caribbean gebotenen umfangreichen Programm. Hier in Auszügen: Im Aqua Theater wurde mit „OceanAria“ sportliche, mitreisende Höchstleistungen im und über dem Wasser geboten. Als ein Akteur aus 17 m Höhe in den kleinen zwar 5,50 m tiefen Pool sprang, blieb nicht wenigen Zuschauern kurz die Luft weg. Das „Amber Theater“ bot mit dem Musical „Mamma Mia“ in der Original Broadway-Besetzung, das schon große Erfolge in London feierte, sowie der Inszenierung von „Blue Planet“ ein Highlight in der Unterhaltung. Ob im „Studio B“, in dem tagsüber Schlittschuhlaufen möglich war und abends in phantasiereichen Kostümen „Ice Games“ gezeigt wurden, in den insgesamt 37 Bars, 25 Restaurants oder den zahlreichen Angeboten verschiedenster Art: Das Aufkommen von Langeweile hatte keine Chance. Eine wohl besondere Verrück- oder „Verzücktheit“ erlebten die nicht amerikanischen Mitreisenden beim ausgerichteten „Halloween“. Die Vorstellung, das der Kapitän eines Kreuzfahrtschiffes auf einer „Harley“ mit Wikingerhelm auf dem Kopf die Halloweenparade anführt ist schon „crasy“ oder?
Einer meiner Lieblingsorte: Der „Central Park“ auf Deck 8. Der nach oben offene Bereich (bis Deck 16/17) bietet das mediterrane Ambiente einer im südlichen Europa gelegenen Straße mit Cafés, Bistros und Restaurants. Mit seinem Mikroklima (ca. 12.500 echte Pflanzen), dem Vogelgezwitscher, Grillenzirpen und verschiedenartigen Sitzmöglichkeiten vermittelt es das Gefühl einer kleinen tropischen Gartenlandschaft. Durch den wetterbedingt einsetzenden (echten) Regen wirkte die Szenerie noch authentischer. Dem Rat meines Mond-Kalenders einen Tag nach Vollmond: „Bitte verwöhnen Sie sich nicht nur mit kaloriellen Freuden; kümmern Sie sich lieber um die anderen Sinne wie Riechen, Hören und Fühlen!“ war mühelos nachzukommen.
Zu guter Letzt: Die südliche Transatlantik-Route bot Ende Oktober in Barcelona sonniges Wetter um 20°C, einen kühleren Regentag in Malaga, wechselte zu ca. 15 °C im Atlantik. Bereits fünf Tage vor Anlandung in Florida stieg die Temperatur von 20 auf 30°C. Der Jetlag oder „Zeitzonenkater“ (deutsche Bezeichnung) war sehr angenehm zu überbrücken. Insgesamt sechs Mal durften wir nachts eine Stunde länger schlafen, bis die „Allure of the Seas“ in Fort Lauderdale eintraf. Die Mitwirkenden und –reisenden dankten dem Ehepaar Klose für die gelungene Zusammenstellung der Literatur-Kreuzfahrt nicht nur mit großem Applaus.
Christine E. Hoffmann